Ungenutztes Fabrikgebäude macht Platz für Zukunftsprojekt Werra 2060

Am K+S Standort Wintershall bricht Knepper eine ehemalige Magnesiumfabrik bei laufendem Werksbetrieb ab. 

1000 Tonnen Stahl – hört sich nach viel an, für den Abbruch- und Recyclingspezialisten Knepper ist das aber keine nennenswerte Größenordnung. Die Herausforderung beim Abbruch der ehemaligen Magnesiumfabrik auf dem K+S-Gelände in Wintershall lag zum einen an den besonderen baulichen Gegebenheiten und zum anderen darin, dass während des Abbruchs der Werksbetrieb normal weiterlief. Das erforderte ein gut durchdachtes Konzept. Knepper legte bei der Ausschreibung unter den größten und bekanntesten Abbruchunternehmen im Industrierückbau die beste Planung vor und erhielt den Zuschlag.

Seit den 80er Jahren stand die ehemalige Magnesiumfabrik am K+S-Standort Wintershall leer. Das um 1933 in Stahlskelettbauweise mit Backstein- und Stahlbetonfassade errichtete Industriegebäude wurde im Laufe der Zeit unterschiedlich genutzt, zuletzt für die Kalisalzverarbeitung. Das Kalisalz hatte die Korrosion des Stahls beschleunigt und auch sonst wurde der fortschreitende Verfall mehr und mehr zum Sicherheitsrisiko für K+S. Eine Sanierung nach heutigem Stand der Technik sowie des Brandschutzes war nicht mehr wirtschaftlich zu realisieren. Das alte Industriegebäude musste daher Platz für die Entwicklungen der Zukunft machen. Die 4000 qm große Grundfläche wird zukünftig für Planungsbüros, ein Containerdorf sowie als Lager und Bereitstellungsfläche genutzt, um das weitreichende Projekt „Werra 2060“ vorantreiben zu können. Zu den Zielen des Projekts gehört u. a., den ökologischen Fußabdruck der heimischen Kaliproduktion weiter zu verbessern. 

Abbruch & Demontage – Rückbau Produktionsgebäude

Knepper überzeugt mit Abbruch- und Entsorgungskonzept

„Uns hat Knepper mit seinem durchdachten Gesamtkonzept überzeugt, das aus einer großen Erfahrung im Industrieabbruch resultiert“, erklärt Daniel Otto, Baubetriebsingenieur bei K+S am Standort Wintershall, die Entscheidung für den Abbruchspezialisten Knepper.

„Das Gebäude lag mitten auf dem Werksgelände und an der Nord- und Südseite grenzten unmittelbar die Elektrogebäude, die die Stromversorgung des gesamten Werkes gewährleisten. Auf der Westseite liegt nur durch eine schmale Straße getrennt das Laborgebäude und auf der Ostseite verlaufen Gleise. Weder durften die Produktion des Werks behindert noch die angrenzenden Gebäude während des Abbruchs Schaden nehmen." resümiert Otto und fasst zusammen:  

"Die hohen Anforderungen an die Sicherheit und die beengten räumlichen Bedingungen haben den Abbruch zu einer logistischen Meisterleistung gemacht." 

Bauphase 1

Die Lösung von Knepper war eine Mischung aus manueller Schlossertechnik und maschinellem Abbruch, der bei der Planung vor allem statischen Sachverstand erforderte. Nachdem unter anderem die Strom-, Dampf sowie Rohrpostleitungen für den Transport der Produktproben ins Labor neu verlegt worden waren, die noch an das alte Gebäude angebunden waren, begann Knepper zunächst mit der manuellen Demontage der Giebelseiten. Die demontierten Teile wurden per Kran heruntergelassen. Um die angrenzenden Bestandsgebäude optimal beim maschinellen Abbruch zu schützen, wurde eine Abbruchschneise von 3 Metern auf der Süd- und Nordseite zwischen den Gebäudewänden erstellt. Danach wurde das Gebäudeinnere entkernt. Auf der West- und Ostseite wurden als Schutzmaßnahme Abbruchvorhänge platziert.

Bauphase 2

Im zweiten Bauabschnitt rückte der 93 Tonnen schwere Longfront-Bagger von Knepper an, der mit seinem 33 Meter langen Ausleger und Spezialwerkzeug das Stahlgerüst abbrach. Ein weiterer Kettenbagger mit einer 6 Tonnen schweren Schere übernahm das Zerschneiden der Stahlträger. Auf den Plattformen befanden sich außerdem noch tonnenschwere Anlageteile wie Tankbehälter. Unbekannte Gewichte von Altanlagen erforderten zudem flexible Anpassungen des Rückbaukonzeptes und kurzfristige Mobilkraneinsätze; die Einhaltung des Zeitplanes hatte dabei neben einem Maximalmaß an Arbeitsschutz die höchste Priorität. Das anfallende Abbruchmaterial musste innerhalb kürzester Zeit weggeräumt werden, um die Rettungswege auf dem Werksgelände freizuhalten.     

Bauphase 3

Die Aufbereitung des Abbruchmaterials und die Entsorgung sowie das Recycling nach den abfallrechtlichen Bestimmungen markierten den dritten Bauabschnitt. Dazu wurde das Material an Ort und Stelle auf eine bestimmte Körnung gebrochen und auf einer Fläche zwischengelagert. Mit dem unbelasteten Material aus Beton und Ziegelsteinen wurden die ehemaligen Kellerräume verfüllt und verfestigt, um eine belastbare und ebene Fläche zu hinterlassen. Die Erdbauarbeiten übernahm die darauf spezialisierte Abteilung Erdbau von Knepper. Die rund 1000 Tonnen Stahlschrott konnten dem Rohstoffkreislauf nicht ohne Weiteres wieder zugeführt werden, da sie mit einer bleihaltigen Korrosionsschutzfarbe gestrichen waren. Die Kontamination erforderte spezielle Entsorgungswege und Behandlungsverfahren. Knepper konnte auch hier auf ein breites Netzwerk und langjährige Erfahrungswerte zurückgreifen.

Vor dem Zeitplan

Trotz der besonderen Herausforderungen konnte das Projekt einen Monat vor dem geplanten Abschluss zur weiteren Nutzung an den Kunden übergeben werden. Entscheidend dafür sind reibungslose Abläufe durch ein eingespieltes Team und das große Leistungsspektrum von Knepper. Die innovativen Entsorgungswege bergen einen zusätzlichen Vorteil für die Kunden, denn die Erlöse aus dem Recycling, in diesem Fall Stahlschrott, spielen bei der Kalkulation eines solchen Projekts eine erhebliche Rolle.

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